Wenn die minimale Nierenschwelle für Bluthämoglobin überschritten wird, wird eine Ablagerung von Eisenfärbepigment im Epithel der Nierentubuli beobachtet. An einem bestimmten Punkt kann dieses Epithel nicht mehr Hämoglobin aufnehmen und dies fällt mit dem minimalen Nierenschwellenwertniveau zusammen. Wenn die Injektionen von Bluthämoglobin unter dem minimalen Nierenschwellenwertniveau gehalten werden, stellen wir eine vollständige Abwesenheit von Eisenfärbepigment im Nierentubulusepithel fest. Bei einer Ablagerung von Eisenfärbepigment im tubulären Epithel verschwindet es langsam während der Ruhezeiten ohne Hämoglobininjektionen. Anämie aufgrund von Blutungen beschleunigt diese Entfernung von Pigment aus dem Nierenepithel und dies deutet auf eine Konservierung von Material durch die Niere zur Verwendung bei der Konstruktion von neuem Hämoglobin hin. Pigment, das eine positive Färbung für Eisen ergibt, wird in Leber und Milz gefunden, wenn Hämoglobininjektionen verabreicht werden, unabhängig von der Nierenschwelle. Die Entfernung dieses Pigments wird durch blutungsbedingte Anämie beschleunigt, und in der Regel werden Milz, Leber und Niere durch eine Anämieperiode von 2 Monaten bei einem Niveau von 1/3 normal (40 bis 50 Prozent Hämoglobin) frei von Eisenfärbepigmenten. Pigment, das eine positive Eisenfärbung ergibt, wird häufig in den mesenterialen und unteren retroperitonealen Lymphdrüsen beobachtet. Dies ist lediglich eine Drainage von Pigment und Phagozyten, einschließlich Pigment aus einem Organ, in dem die Pigmentablagerung primär war. Bei Zuchthunden in diesem Labor ist der Hämoglobinspiegel ziemlich hoch, wenn sich die Tiere in einem völlig normalen Zustand befinden. Das Bluthämoglobin beträgt durchschnittlich 120 bis 150 Prozent Hämoglobin. Bei solchen Hunden Eisen Färbung Pigment in der Milz ist ein häufiger Befund und gelegentlich in der Leber beobachtet. Um eine genaue Basislinie für die Untersuchung der Lagerung von Eisen und Eisenpigmenten aufgrund der Nahrungsaufnahme zu ermitteln, müssen diese Hunde einer vorläufigen Anämie von mindestens 2 Monaten unterzogen werden. Muskelhämoglobin hat eine sehr niedrige Nierenschwelle und entweicht bei intravenöser Verabreichung frei in den Urin. Im Gegensatz zu Bluthämoglobin verursacht dieses Musde-Hämoglobin unter identischen Bedingungen keine Ablagerung von Eisenfärbepigmenten im Epithel der Nierentubuli. Im Epithel der gewundenen Tubuli der Niere kann ein Pigment gefunden werden, das keine Eisenfärbungsreaktion hervorruft. Ob dies auf diätetische oder andere Faktoren zurückzuführen ist, ist ungewiss, aber dies deutet auf eine Pigmentkonservierung durch die Niere hin. Abschließend sei noch einmal betont, daß die Niere für die Konservierung von Hämoglobin und Hämoglobinspaltprodukten, die vermutlich zum Aufbau von neuem Hämoglobin verwendet werden, von erheblicher Bedeutung ist.