Das Nierenmark ist der innerste Teil der Niere. Das Nierenmark ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die als Nierenpyramiden bezeichnet werden. Blut gelangt über die Nierenarterie in die Niere, die sich dann zu den interlobären Arterien aufspaltet. Die interlobären Arterien verzweigen sich wiederum in bogenförmige Arterien, die sich wiederum zu interlobulären Arterien verzweigen und diese schließlich die Glomeruli erreichen. Am Glomerulus erreicht das Blut einen sehr ungünstigen Druckgradienten und eine große Austauschfläche, die den Serumanteil des Blutes aus dem Gefäß in die Nierentubuli drückt. Der Fluss setzt sich durch die Nierentubuli, einschließlich des proximalen Tubulus, der Henle-Schleife, durch den distalen Tubulus fort und verlässt schließlich die Niere mittels des Sammelkanals, der zum Nierenbecken, dem erweiterten Teil des Harnleiters, führt.
- 1: Parenchyma
- 2: Cortex
- 3: Medulla
- 4: Perirenal fat
- 5: Capsule
- 6: Ureter
- 7: Pelvis of kidney
- 8: Renal artery and Renal vein
- 9: Hilus
- 10: Calyx
Urinary system
Medulla renalis
D007679
A08.1.01.020
Anatomische Terminologie
Das Nierenmark (lateinisch: medulla renis ‚Mark der Niere‘) enthält die Strukturen der Nephrone, die für die Aufrechterhaltung des Salz- und Wasserhaushalts des Blutes verantwortlich sind. Diese Strukturen umfassen die Vasa rectae (sowohl Spuria als auch vera), die Venulae rectae, den Markkapillarplexus, die Henle-Schleife und den Sammeltubulus. Das Nierenmark ist hypertonisch zum Filtrat im Nephron und hilft bei der Rückresorption von Wasser.
Blut wird im Glomerulus nach gelöster Größe gefiltert. Ionen wie Natrium, Chlorid, Kalium und Kalzium werden ebenso wie Glukose leicht gefiltert. Proteine werden aufgrund ihrer Größe nicht durch den glomerulären Filter geleitet und erscheinen nicht im Filtrat oder Urin, es sei denn, ein Krankheitsprozess hat die glomeruläre Kapsel oder die proximalen und distalen gewundenen Tubuli des Nephrons beeinflusst.Obwohl das Nierenmark nur einen kleinen Prozentsatz des Nierenblutflusses erhält, ist die Sauerstoffextraktion sehr hoch, was zu einer niedrigen Sauerstoffspannung und vor allem zu einer kritischen Empfindlichkeit gegenüber Hypotonie, Hypoxie und Blutfluss führt. Das Nierenmark extrahiert Sauerstoff in einem Verhältnis von ~ 80%, wodurch es äußerst empfindlich auf kleine Veränderungen des Nierenblutflusses reagiert. Die Mechanismen vieler perioperativer Nierenverletzungen beruhen auf der Störung eines ausreichenden Blutflusses (und damit der Sauerstoffzufuhr) zum Nierenmark.