Hintergrund: Eine Selbstberichts-Screening-Skala für Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörungen bei Erwachsenen (ADHS), die Selbstberichtsskala für ADHS bei Erwachsenen (ASRS) der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wurde in Verbindung mit der Überarbeitung des WHO Composite International Diagnostic Interview (CIDI) entwickelt. Der aktuelle Bericht enthält Daten zur Konkordanz des ASRS und eines Kurzform-ASRS-Screeners mit blinden klinischen Diagnosen in einer Community-Stichprobe. Methode: Die ASRS enthält 18 Fragen zur Häufigkeit der jüngsten DSM-IV-Kriterium A-Symptome von ADHS bei Erwachsenen. Der ASRS-Screener besteht aus sechs dieser 18 Fragen, die auf der Grundlage einer schrittweisen logistischen Regression ausgewählt wurden, um die Übereinstimmung mit der klinischen Klassifikation zu optimieren. Die ASRS-Antworten wurden mit blinden klinischen Bewertungen von DSM-IV-ADHS bei Erwachsenen in einer Stichprobe von 154 Befragten verglichen, die zuvor an der US-amerikanischen National Comorbidity Survey Replication (NCS-R) teilgenommen hatten.
Ergebnisse: Jede ASRS-Symptommessung war signifikant mit der vergleichbaren klinischen Symptombewertung verbunden, variierte jedoch erheblich in der Konkordanz (Cohens Kappa im Bereich von 0,16-0,81). Die optimale Bewertung zur Vorhersage klinischer Syndromklassifikationen bestand darin, ungewichtete dichotome Antworten auf alle 18 ASRS-Fragen zu summieren. Aufgrund der großen Variation der Konkordanz auf Symptomebene übertraf der ungewichtete ASRS-Screener mit sechs Fragen den ungewichteten ASRS mit 18 Fragen in Bezug auf Sensitivität (68,7% vs. 56,3%), Spezifität (99,5% vs. 98,3%), Gesamtklassifizierungsgenauigkeit (97,9% vs. 96,2%) und Kappa (0,76 vs. 0,58). Schlussfolgerungen: Die klinische Kalibrierung in größeren Proben könnte zeigen, dass eine gewichtete Version des 18-Fragen-ASRS den Sechs-Fragen-ASRS-Screener übertrifft. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte jedoch der ungewichtete Screener dem vollen ASRS vorgezogen werden, sowohl in Community-Umfragen als auch in klinischen Outreach- und Fallfindungsinitiativen.