Als Tolkien Orks in ‚Herr der Ringe‘ darstellte, war er eher rassistisch als einfallsreich?

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Ideologie ist eine mächtige Sache und ihre Rolle in der Literatur ist kompliziert. Es gibt Autoren, die mit einer sozialen oder politischen Agenda schreiben. Und es gibt Autoren, die das nicht tun, aber ihre Weltanschauung, Überzeugungen und Werte sind in den Texten, die sie produzieren, implizit enthalten. Ich glaube, dass Tolkiens rassistische Vorurteile in Mittelerde implizit sind, aber seine Werte – Freundschaft, Kameradschaft, Altruismus, Mut, unter vielen anderen – sind explizit, was für eine komplexe, interessantere Welt sorgt.In Der Herr der Ringe ist Mittelerde ein Ort, an dem verschiedene „Rassen“ und Völker zusammenkommen und zusammenarbeiten müssen, um über einen überwiegend moralischen Feind zu triumphieren. Die Szene, in der Sam Gamgee einen toten Feind ansieht und sich fragt, ob er wirklich böse war oder nur ein Kerl, der zum Krieg gezwungen wurde, ist weit davon entfernt, den Feind zu dämonisieren oder den „anderen“ zu entmenschlichen. Diese Komplexität ist der Grund, warum einige literarische Werke weiterhin gelesen werden und für neue Generationen unterschiedliche Bedeutungen haben.

Dimitra Fimi, Dozentin für Fantasy und Kinderliteratur, Universität Glasgow.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Conversation.

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